Im November 2016 starb Alfred „Aki“ Schmidt, treuer Begleiter und Freund und Ehrenmitglied der Bördemalocher. Wir erinnern an den legendären Besuch 1998 mit dem Weltpokal in Soest. Aki Schmidt, einer der größten Spieler des BVB, wird immer in unserem Herzen bleiben.
„Hörma, mach mal ‚letzte Frage‘“, raunte mir Aki Schmidt zum Ende des Fanclub-Abends zu, „und dann gehen wir noch woanders hin und nehmen das Ding mit.“ Damit wies er mit einem leicht vorgeschobenen Kinn auf den Weltpokal, der im überfüllten Saal des „Osterkamp“ auf dem Tisch stand: Der Weltpokal in Soest! Und dazu noch der bestens aufgelegte Alt-Internationale, der sich den Fragen der Bördemalocher stellte.
Im Hellweg-Radio sollte er tagsdrauf zitiert werden, dass er mit diesem Cup sonst nur „bewacht von zwei, drei Leute“ unterwegs zu den Fans war. Im Brauhaus Christ, dem Ort, wo wir dann noch einkehrten, stand der Cup mitten auf dem Tisch. „Ist das ein Tennispokal von Grün-Weiß Müllingsen“, fragte ein Gast halb ironisch, halb unwissend. Die höchste Trophäe im weltweiten Vereinsfußball hat natürlich weniger Bekanntheitsgrad als etwa der Henkelpokal. „Nee, das ist er Weltpokal“, dröhnten gut ein Dutzend Bördemalocher empört auf. Aki Schmidt schwieg bedeutungsschwanger mit stolzgeschwellter Brust.
„Jaja, und Sie sind Aki Schmidt“, so der Gast ungläubig. „RRRRichtig! Aki Schmidt, Borrrrrussia Dortmund“, antwortete die stolzgeschwellte Brust. „Und die anderen hier ist der Fanclub mit den guten Frrrragen.“ Fotos wurden geknipst. Der Pokal von vorne und hinten, Aki Schmidt mit zwei Mädels, mit drei Mädels. Noch ein paar Geschichten mehr von früher gingen über den Tisch, als zuvor noch beim Fanclubabend.
Es dauerte nur ein, zwei Pilslängen, bis der Wirt aus dem freien Abend herausgerufen war: „Chef, bei uns sitzt ein Herr Schmidt mit dem Weltpokal…“ – „Ich komme.“ Den Rest des Abends stammelte er immer wieder gerührt mit heisriger Stimme: „Super, Aki, super!“ Und Aki bestellte Jubi für alle, und am Ende „schenkte“ er dem begeisterten Wirt den Deckel, den kreisrund Striche und Ziffern bedeckten: „Danke für die Gastfreundschaft, schönes Lokal!“
Vor der Tür der routiniert aufmerksame Blick eines Regisseurs, der auch in der turbulentesten Partie nie die Übersicht verliert: „Wo ist der Weltpokal? – Dass der jetzt nicht verloren geht, den muss ich morgen dem Präsidenten zurückbringen!“
Der Pokal war da. Und der stets wiederholte Liedruf „Wir haben den Weltpokal“ gab dem kurz aus der Nacht schreckenden Soest die Erklärung dafür ab, was die rund 10 verbliebenen Bördemalocher in dieser Art Saxophonkoffer durch Gassen und über den Marktplatz schleppten und dem ersten Dortmunder Nationalmannschaftskapitän geradezu zärtlich im Hotelzimmer des „Wilden Mannes“ mit ins frisch gemachte Bett legten.